Teil1
Eine Reise in unbekannte Tiefen
Seit dem Herbst 2016 verwende ich den Fish Hawk GTM – Temperatur & Tiefenmesser. Dieses kleine Gerät ist seit dieser Zeit ein fixer Bestandteil in meiner Ausrüstung, es geht sogar so weit, dass ich erst die Temperaturen messe und dann bestimme in welchen Tiefen ich meine Montagen ablege.
Ein kleiner Rückblick:
Das Frühjahr 2017 war in meinen Breiten ja alles andere als angenehm. Es war bis Ende April ein Mix aus kurzen Hochphasen und gleich darauf folgten extreme Temperaturstürze mit Schneeschauern. Insofern noch ungünstiger weil bei uns der Mai als Schonmonat für Karpfen gilt, daher der Zeitdruck und warten auf gute Bedingungen machten es sehr schwer überhaupt an Fische zu kommen.
Der April macht was er will
Das letzte Aprilwochenende brachte in der Nacht von Donnerstag auf Freitag noch einmal den Winter zurück. Bei den Schneemengen war an ein angeln vom Boot aus nicht zu denken, daher verschob ich meine Anfahrt auf Samstag wo schon Wetterbesserung gemeldet war. Am Samstag zeitig in der Früh brach ich zum See auf, da der See auf 560 Metern Meereshöhe liegt war es dort bei der Ankunft noch sehr winterlich.
Vermutung bestätigt!
Als ich dann am Angelplatz verankert war, fuhr ich mit dem Beiboot und Fish Hawk gleich die Spots an um die Temperatur zu messen. Meine Vermutungen wurden bei den ersten Messungen gleich bestätigt. Die Oberflächentemperatur war um fast 5° gefallen, dafür herrschte von 0 bis 8 Metern Tiefe die gleiche Temperatur. Also konnte ich theoretisch von der Gewässertiefe her nichts falsch machen. So legte ich meine drei Rigs in verschiedenen Tiefen natürlich mit wenig Futter ab, 10 abgezählte Cold Water Boiies mussten reichen. Bereits nach zwei Stunden wurde zu meiner Überraschung dieses Angebot von einem Karpfen angenommen, und bestätigte meine Taktik.
Von der Abenddämmerung bis zum Morgengrauen
Ich beschloss eine Nacht zu bleiben, und so wurde die Rute wieder auf den Spot genau und sorgfältig abgelegt. Die Zeit verging und schön langsam brach die Dämmerung herein, eine leichter Wind strich über den See und lies es draußen ungemütlich werden. Ich verzog mich ihn meine Kabine und nach einem warmen Abendessen und Tee verkroch ich michzeitig in meinen Schlafsack, wo ich auch bald einschlief. Ein Dauerton riss mich aus dem Schlaf, schnell rein in die Jacke, Schwimmweste drüber Stirnlampe auf und raus an die krumme Rute. Der erste Kontakt sagte mir das ist ein guter Fisch, also gleich rein ins Beiboot. Die erste Flucht in die Tiefe, mit einem gleichmäßigen Druck verlangte meine ganze Aufmerksamkeit, durch die kalte Luft wurden meine Sinne rasch geschärft. Als ich mich draußen am See umblickte wurde ich vom Naturschauspiel beeindruckt. Der Mond war durch Schneewolken durchbrochen und beleuchtete den See, die Schneebedeckten Hänge rundherum leuchteten weiß im Mondlicht, einfach einzigartig und der Kampf mit einem starken Karpfen machten diese Augenblicke unvergesslich.
Er verlangte mir alles ab
Nach unendlich erscheinenden Minuten wurden die Fluchten in die Tiefe kürzer, ich bekam die Oberhand. Nach einiger Zeit glitt ein wunderbar gefärbter Spiegelkarpfen über den Kescherrand und ich fuhr zurück zum Hauptboot.
Erst einmal aufwärmen
Nachdem ich mir die klammen Finger über dem Gaskocher gewärmt hatte wurde die Rute wieder ausgelegt, inzwischen war es 23 Uhr. Draußen hatte es minus 3° und das ganze Boot war mit einer Eisschicht überzogen, schnell verkroch ich mich wieder in den warmen Schlafsack.
Um 6 Uhr morgens wurde ich wieder durch den Bissanzeiger geweckt, die Sonne war gerade dabei sich durch eine Nebelschicht zu kämpfen, als ich erneut mit dem Beiboot Richtung Seemitte mit krummer Rute hinter einem guten Fisch her war. Der Fisch flüchtete weit auf den See raus, in einer Tiefe von 15 Meter setzte er lange Zeit seine ganze Masse ein um sich vom Rig zu befreien. Nach einer endlos scheinender Zeit, und meiner Verblüffung über die enorme Kraft des Fisches zu dieser Jahreszeit konnte ich den makellosen Schuppenkarpfen Keschern. In der Abhakmatte konnte ich mich an diesem Fisch gar nicht sattsehen, und war von den Ausmaßen dieses fast Winterkarpfens überwältigt.
Nahezu Perfekt!
Das war ein Start wie ich ihn an diesem harten See noch nie erlebt habe. Vertrauen ihn das eigene Wissen und die Taktik gepaart mit dem Köder des Vertrauens ist eben eine Optimale Grundlage für Erfolgreiches angeln.
Der Mai verging sehr schnell, die letzten zwei Wochenenden wurden zur Boiliproduktion verwendet um die Vorräte bis zum Winter aufzufüllen. Die erste Juniwoche hatte ich Urlaub, so verbrachte ich 4 Tage und Nächte auf meinem Boot. Ich hoffte natürlich in dieser Zeit einen der seltenen 20+ Fische an den Haken zu bekommen.
Gerade an so einem Großen Natursee rechnet man mit dem Großen Unbekannten. Die Tage vergingen wie im Flug, ich konnte einige schöne unbekannte Fische landen.
Was aber in den nächsten Ansitzen passierte, erfahrt ihr im Zweiten Teil „Sommer“.
Thight Lines und viel Spaß!
Ernst Helmhart
Team Imperial-Fishing Germany
Teil 2
Sommer, auch eine Frage der Temperatur?
Warum die Wassertemperatur im Sommer kontrollieren? Jetzt ist doch das Wasser überall warm. Genau darum!!! Aber vielleicht zu warm? Ich fische ja an einem tiefen Natursee, bis 7 oder 8 Meter tiefe hat das Wasser im Sommer 16-18 ° In den Leerbüchern steht ja überall Karpfen lieben das warme Wasser. Ich bin mir da nicht sicher, ich fange sie eher in der Komfortzone wie ich sie nenne. Das sind eher Temperaturen wo wir im Frühling anfangen den Karpfen nachzustellen. Wie gesagt, ich habe den GTM Fish Hawk erst seit letztem Herbst und beginne erst jetzt meine Fischerei auf die Wassertemperatur, und nicht wie viele auf den Luftdruck auszurichten. Ein Jahr ist da wahrscheinlich zu wenig, ich mache jedes Mal genau meine Aufzeichnungen über den Temperaturverlauf in den verschiedenen Schichten und die Windrichtung. Es ist verblüffend wie sich die Temperaturen allein durch den Wind verschieben.
Wassertiefe ist nicht alles
Eins ist sicher so falsch liege ich nicht, ich tausche mich mit meinem Freund und Teamangler Kurt Trinkl aus. Er fängt bei denselben Temperaturen, zwar noch tiefer als ich, aber das hängt mit der geographischen Lage zusammen, Kärnten ist ja ein sehr warmes Bundesland. Der Entscheidende Punkt ist anscheinend nicht die Tiefe sondern die Temperatur. Ich habe bei ihm im Urlaub, nach dem Messen der Wassertemperatur Fische bis in eine Tiefe von 17 Metern gefangen.
Also zurück zur Fischerei im Juni
Es ist inzwischen schon Mitte Juni, das Laichgeschäft ist an manchen Teilen des Sees noch im vollen im Gange. Donnerstag ist Feiertag, also fahre ich am Mittwoch am Abend schon an den See. Schnell werden die Ruten auf die gefütterten Spots abgelegt, einige IB Carptrack Boilie dazu gefüttert. Als es dunkel wird höre ich hinter mir im Schilf, auch das typische Geplätscher im Schilf. War es überhaupt sinnvoll jetzt zu angeln, der Drang Karpfen fangen zu wollen ist wieder einmal stärker, und so werden alle Zweifel schnell vergessen.
Um Drei werde ich wach kontrolliere die Ruten, nichts die ganze Nacht keine Regung. Mit diesem komischen Gefühl schlafe ich noch einmal kurz ein. Wie aus dem nichts kreischt um 5 Uhr der rechte Bissanzeiger los, die Rute liegt krumm auf der Amiaud Combi Carpo und die Schnur fliegt trotz fest eingestellter Bremse nur so von der Rolle. Ich stelle die Rute auf, der Fisch wird nicht langsamer und stürmt unbeeindruckt davon, schnell rein ins Beiboot und raus auf den See.
Das Setup:
Ich verwende 25 Meter Shock’it – Super Shockleader Mono 0,50 bis 0,60 und knüpfe 10 Meter Carp’R’Us – Clearwater Fluorocarbon SHOCKLEADER wegen dem klaren Wasser.
Zurück zum Fisch
Nach ca. 250-300 Metern vom Hauptboot entfernt, merke ich erst wie tief der Fisch ist. Als ich endlich über dem Fisch bin, bemerke ich die Schnur geht senkrecht in die Tife, der Knoten von der Carp’R’Us – Clearwater ist nicht sichtbar, also spielt sich der Drill in Tiefen jenseits der 10 Meter ab. Ich habe ich einen wirklich starken Gegner am Haken, der sich die ganze Zeit mit aller Gewalt gegen den Zug stellt, und keinen Meter nach oben kommt.
Nach endlos erscheinender Zeit gewinne ich die Oberhand, der Knoten der Carp’R’Us – Clearwater gleitet durch die Ringe, und kann den Fisch in die oberen Wasserschichten pumpen. Dann endlich in ca. 2 Metern Tiefe ein gewaltiger Blasenteppich, er kommt hoch beim ersten Anblick bekomme ich weiche Knie, unter all den wilden schlanken Schuppenkarpfen habe ich endlich einen der wenigen dicken Spiegler am Haken.
Jetzt bloß keinen Fehler machen, hält der Carp’R’Us – ATS Centurion 2000 Göße 6 ?
Fast geschafft…
Langsam werden die Kreise ums Boot enger, und ich kann den Spiegler über den Kescher führen. In diesem Augenblick vergisst man alles, die Arbeit die dahintersteckt, die ersten erfolglosen Ansitze der letzten Jahre.
Da ist er!
Einfach ein Moment wo die Knie ein bisschen weich und das Herz ein wenig schneller wird. Der Fisch wird sehr sorgsam behandelt, und die Fotos so schnell wie es eben alleine geht geschossen.
Erst Donnerstag…
…und die Voraussetzungen sind optimal keine Kleinfische am Platz. In dieser Hochstimmung geht alles wie von selbst, das Rig wird wieder am Spot abgelegt, die bei den Karpfen begehrten IB Carptrack Boilie dazu gefüttert.
Während des Tages kann ich noch drei weitere gute Fische landen, dann bricht der Abend herein. Die ganze Nacht blieb es ruhig, die Erwartungen stiegen. Und tatsächlich am Freitagmorgen dasselbe Schauspiel wie am Vortag.
Mit dem Unterschied das sich diesmal ein Großer Schuppenkarpfen mein IB Carptrack Boilie
einverleibt hat. Der Drill verlief genauso spektakulär, ich bin jedes Mal von neuem von der Kampfkraft dieser wilden Karpfen überwältigt. Was für ein Ansitz, zwei große Fische bei einem Ansitz hatte ich noch nie, die Fotos sprechen für sich.
Bereits eine Woche später war ich wieder am See, die Serie ging weiter. Ich konnte am Samstagmorgen zwei gute Fische landen.
Keine Zeit zum ausruhen!
Beim Fotografieren des zweiten Fisches, zog wieder einer der großen Kämpfer ab. Der Fisch flüchtete zuerst ins Totholz, kaum daraus befreit ging’s ab ins Schilf. Als ich ihn da auch noch befreien konnte mobilisierte er alle Kräfte, flüchtete ins Freiwasser wo ich ihn dann 300 Meter vom Hauptboot Keschern konnte.
Zu guter letzt
Als Abschluss konnte ich am späten Nachmittag, dann noch einen der schlankeren Kämpfer landen.
Thight Lines
Ernst Helmhart
Team Imperial-Fishing Germany
Kundenfeedback
Hallo Imperial-Fishing Team,
bestellt habe ich eigentlich nur die Visible Touch und das Carp´R´Us Stiff Link. Oben drauf gab es 100m SHOCK IT, einen 120g iRock, 12 verschiedene Boilies in ner schönen Box als Muster, und die ganzen Kataloge und Aufkleber umsonst dazu. 👍👍👍
Ich war begeistert!!!
MfG
Ronny Teske
Vielen Dank für Dein tolles Feedback Ronny!
Good Carping & Tight Lines
Max Nollert und Team
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info@imperial-fishing.de
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Max Nollert & Team
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