ein unvergessliches Wochenende mit 40 Fischen bis 24,8 kg!
Mittwochabend, wir haben den 04. Mai 2011. Ich sitze auf dem Sofa und schaue gemeinsam mit meiner Frau fern. Immer wieder kassiere ich einen Anschiss, da ich Ihr angeblich nicht zuhören würde. Männer sind bekanntlich nicht Multitasking fähig, deshalb hat sie ein kleinwenig recht. Immer und immer wieder gehe ich das kommende Wochenende durch an dem ich an ein kleines aber doch stark beangeltes Gewässer fahren werde. Die Fische in diesem Gewässer haben wirklich schon jegliche Boilies, Rigs sowie Futtertaktiken gesehen. Dort schwimmen aber unter anderem einige Fische, welche ich noch gerne fangen würde. Hierzu bedarf es einer Vorgehensweise, die so noch nicht angewandt wurde.
Bei meinen vorherigen Besuchen habe ich die anderen Angler oft bei Ihrem Vorgehen beobachtet. Ein Platz wurde mittels Echolot und Klopfblei auf möglichst harten Stellen präzise abgelegt und ein, zwei Hände Futter um den Hakenköder in relativ kleinem Radius verteilt! So ging die Mehrzahl der anderen Angler am Gewässer vor. Ich wollte es anders machen da ich wusste dass die Fische in Fresslaune sind würde ich mit richtig viel Futter am Gewässer antanzen und versuchen so das Vertrauen der Tiere zu erlangen. Mir war klar, dass ich durch den Eintrag massiver Futtermengen meinen Hakenköder von den anderen Boilies abheben musste, deshalb nahm ich Carptrack ELITE Strawberry Boilies in 14, 16, 18,20 und 24 Millimetern um die Grundfütterung zu vollziehen. Als Hakenköder würde ich aber einen helleren Boilie verwenden, der aus der Masse der gefütterten Boilies einfach auffallen würde. Hierzu verwendete ich Carptrack Birdfood Banana Boilies in 24 Millimeter. Auf Schneemänner mit Flouro-Pop-Up´s wollte ich aufgrund des geänderten Schwimmverhaltens bewusst verzichten.
Natürlich könnte man das Vertrauen der Karpfen auch durch eine längere Futterkampagne erreichen, doch eine Platzgarantie gibt es an unseren Gewässern leider nicht!
Irgendwie hatte ich jedoch schon Mittwochabend das Gefühl, dass es am Wochenende ganz Dicke kommen wird. So sollte es dann auch kommen, wie sich später herausstellte.
Zum Glück war mein gewünschter Platz am Gewässer frei, sodass meinem Vorhaben nichts mehr im Wege stand und ich setzte mit dem Boot über. Noch kein anderer Angler war am See, so suchte ich mir seelenruhig meine Spots aus. Schlammig sollten diese sein, denn jeder andere würde sich nun einen harten Spot „erklopfen“.
Nach dem setzen der Bojen fütterte ich relativ breitflächig ca. 8 Kilo Carptrack ELITE Strawberry Boilies, unter welche ich noch ca. 200 Gramm der Carptrack Birdfood Banana Boilies mischte, pro Platz an. In der Hoffnung, der Plan würde funktionieren wurde der erste Kaffee des Tages gekocht. Doch die kommenden Stunden tat sich nichts. Ich begann schon an der Vorgehensweise zu zweifeln.
In der Zwischenzeit trafen andere Angler am See ein. Ben, welcher sich gegenüber von mir, auf die andere Seeseite setzte, stattete mir einen kleinen Besuch ab. Ben war gerade am Aufbrechen, rannte auch schon die rechte Rute ab. Doch etwas war ungewöhnlich, dieser Fisch zog nach links ins Freiwasser, was an diesem Platz normalerweise nie der Fall war, da in der Bucht zur rechten viel Holz liegt in welches die Fische normalerweise versuchen zu flüchten. Nach fünf Minuten wurde mir die Sache zu heikel und ich beschloss zusammen mit Ben ins Boot zu gehen um den Fisch zu folgen. Kaum waren wir auf dem Boot begann auch schon meine zweite Rute abzulaufen, also Bremse zu um den Fisch schnellstmöglich in den Kescher zu bekommen. Zehn Minuten später hatte ich zwei wunderschöne Fische im Netz. Dies war wohl der Startschuss. Fast im Stundentakt bekam ich abwechselnd Bisse auf meine Köder. Am zweiten Tag wurde es so heftig, dass man die Rute eigentlich nicht mehr auf die Bissanzeiger legen musste, sondern schon in der Hand behalten konnte. Die Karpfen waren in einen wahren Fressrausch gefallen. Die Taktik schien aufzugehen.
Doppelrun. Diese beiden hübschen starteten das unvergessliche Wochenende
Samstagmorgen, meine Funkbox schreit wieder um Hilfe, doch keine meiner Ruten lief ab. Ich hatte meine Delkim Funke auf die Farben weiß und grün programmiert, doch dieses Mal leuchtet die gelbe Diode. Ich also raus aus dem Zelt und einen Blick über den See geworfen, dieser blieb dann bei Thomas, der im hinteren Seeteil angelte hängen. Er nahm soeben seine Rute auf und fuhr mit seiner Banane dem Fisch entgegen. Hatte ich doch noch die Programmierung des letzten Frankreichtrips seiner Bissanzeiger auf meiner Funkbox. Ca. 20 Minuten später sehe ich Ihn einen großen Spiegler keschern. Mit dem Fernglas beobachtete ich Thomas bei der Fotosession des markanten Fisches mit der großen Schuppe auf der rechten Flanke. Ein geiler Fisch der auf meiner Liste der „Must have“ noch stand. Nach einer kurzen Glückwunsch-SMS ging es wieder ab auf die Liege. Nach weiteren „kleineren“ Fischen bis Mittag um 16 Uhr, bekam ich einen zögerlichen Biss auf meine rechte Rute. Der Fisch ließ sich schwer vom Grund lösen, sodass ich kurzerhand ins Wasser springen musste um Ihn über die Sandbank zu drillen. Beim ersten Auftauchen des Tieres blieb mir fast die Spucke weg. Da war er wieder, der große Spiegler mit der großen Schuppe auf der rechten Flanke keine 8 Stunden später hat er sich meine Birdfood-Banana Boilies eigesaugt nachdem er bei Thomas gebissen hatte. Kurios.
Er stand schon lange auf meiner Wunschliste. Kurz zuvor hatte Ihn noch mein Kumpel Thomas gefangen.
Gegen 23 Uhr in der Nacht fing ich dann noch den König des Sees nach unspektakulären Drill lag er dann in seiner vollen Pracht vor mir. Was für ein Fisch.
Der König des Gewässers. Es war mein letzter Fisch, denn die restliche Nacht hatte ich keinen Lauf mehr. Die Karpfen hatten den Braten gerochen.
Alles in allem ging der Plan voll auf. Am Wochenende wurden ca. 50 Fische am Gewässer gefangen, wobei ca. 40 in meinem Kescher landeten. Ich habe zum Schluss nicht mehr gezählt.
Beauty. Einer der schönsten Fische die ich je fing
Auch einen Graser könnte ich überlisten
Der helle Hakenköder hebt sich von den anderen Boilies ab.
Wie Max in seinem kleinen Frankreich-Video schon sagte: Große Fische machen bekloppt.
und hier die restlichen Bilder…
Daniel Hermann
Team Imperial Fishing
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