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Das exklusive Video zum unglaublichen Fang von „Moby Dick“ – 35,8 kg!
von Tomas Blazek – www.imperialbaits.cz
Am 17.10.2013 ging die Flashmitteilung über den Fang des riesigen Lac Du Der Karpfen „Moby Dick“ rasend schnell durchs Internet.
Der glückliche Fänger war kein anderer als Tomas Blazek, der beinahe sein Leben lang die Leidenschaft Karpfenangeln in seinem Herzen trägt und auf der Jagd nach großen Fischen durch die Länder streift.
Heute präsentieren wir das 15 Minuten lange Video zum Fang dieses Giganten!
Genießen Sie Tomas` Freude in diesem einzigartigen Moment, am schlammigen Ufer des fast 5000 Hektar großen Lac Du Der und mehr!
Viel Spaß!
Hier geht’s zum Update:
Moby Dick – a twenty year journey to my dream! by Tomas Blazek
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Tümpelkrähe, Monster-Krebse und hüpfende Fische –
eine Session am Domaine de Bouxier
von Patrick Scupin
Zu kommerziellen Gewässern kann man natürlich stehen, wie man möchte. Ich für meinen Teil bin diesbezüglich ziemlich offen und muss mittlerweile auch zugeben, dass es mir so mancher Pay Lake wirklich angetan hat, bzw. mein Interesse trifft. Fernab von überbesetzten Pfützen, gefällt mir die Schwierigkeit oder Raffinesse, welche oftmals von diesen stark frequentierten Wassern ausgeht.
Vor solch einem Trip fährt mein Kopf wieder Karussell, wie kann ich die Fische überlisten? Vorbereitung ist alles…
Ein äußerst gieriges paar Augen verfolgt permanent jede einzelne meiner Handlungen.
Mein treuer Wegbegleiter alias „Tümpelkrähe“ lässt sich als Feinschmecker gerne mal einen Carptrack – Boilie schmecken!
Unabläßlich starren die fressgeilen Pupillen auf meine Hände und deren Inhalt. Mit einem Fuß im Auto und offener Wagentür schneide ich mit dem Multi-Tool ein großes Stück Baguette ab. Nach dem Längsschnitt kommt ein gut, duftender Landkäse darauf. Noch bevor ich einen Bissen nehmen kann, kommt ein kleines Eck davon auch auf den Beifahrersitz in Richtung des gierigen Biestes. Oh ja, die Augen meines Hundes, alias Tümpelkrähe, leuchten förmlich vor Freude. Obwohl die Gier darin erst nach dem vollständigen Verschwinden des Baguette in meiner Wenigkeit erlischt. Jo, ich stehe auf dem Parkplatz eines großen französischen Supermarktes, am Ende eines Trips und vor der langen, einsamen Heimfahrt.
Verdammt, war in dieser Woche wieder viel passiert.
Es endete dort, wo alles begann – auf dem Parkplatz des französischen Supermarktes…
Der große Erfolg blieb aus, aber sind es immer nur die dicken Fische die uns die Passion spüren lassen?
Während mein Kombi wieder Richtung Autobahnauffahrt rollt, ein großer Schluck …feel good Energy Drink die Krümel des Weißbrotes die Kehle runterspült und das letzte Stück Käse bei Coco im Schlund landet, wandern die Gedanken zurück… zurück zum Anfang dieser Reise.
Ihr wisst es ja alle, erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.
Im Oktober 2013 ging es für mich eine Woche, nun ja ursprünglich eine Woche, doch lest selbst, an den Domaine de Bouxier, knappe 640 Kilometer von meiner Haustür entfernt. In dieser wunderschönen, wahnsinnig dünnbesiedelten Region gibt es wohl mehr Kühe auf der Wiese wie Einwohner. Ganz zu schweigen vom schwankenden UMTS-Empfang. Doch zurück zum Thema. Nach der Geburt meines Sohnes Vincent freute ich mich wie ein König endlich wieder an französische Ufer zu kommen. Die letzten Tage vor der Abfahrt waren wahnsinnig stressig und turbulent. Mein Schreibtisch auf der Arbeit lief fast über, wollte man ja schließlich noch etwas wegschaffen. Dazu auch im privaten mal wieder einiges zu erledigen und zwischendrin noch alles für den Trip vorbereiten.
Was war ich froh, als mein Tackle endlich den Weg ins Auto fand und kurz darauf die Kofferraumtür ins Schloss fiel.
Am folgenden frühen Morgen startete meine Tour im Regen, nach kurzem Abstecher zur Tankstelle, Richtung französische Grenze. Hin und her, hin und her. Drei Kreuze, dass die Scheibenwischer unterwegs nicht das Weite gesucht haben. Bis auf wenige Regenpausen prasselte es mehr oder weniger stark permanent vom Himmel. Im Regen sein Camp aufbauen, für mich mit am Schlimmsten. Doch die Hoffnung bestand bei dieser recht weiten Distanz ja schon, auf blauen Himmel, Sonnenschein und weiße Wölkchen zu treffen.
Ich hoffte auf besseres Wetter – jedenfalls mein Gemüt war sonnig…
Pustekuchen. Nach kurzem Zwischenstopp im Supermarkt, um mir Pfand-freie Getränke zu besorgen und mich mit meinem niederländischen Freund Jeroen zu treffen, folgte noch eine kurze Berg und Tal Fahrt hinter dem „fliegenden Holländer“. Mit meiner lahmen Gurke kam ich über diese schmalen Feld- und Wiesenwege fast nicht hinterher. Glücklicher Weise erschien auch bald das Schild „Domaine de Bouxier“.
…der Domaine de Bouxier lag endlich vor mir!
I’m happy! Der Himmel war zwar relativ dunkel-grau bedeckt. Dennoch schaffte ich es, wenn auch barfuß im Matsch, mein HQ Bivvy aufzustellen und trocken einzuräumen. Ruten zusammen bauen, eine kurze runde Gassi mit der Nebelkrähe Coco und ab – Spots suchen.
Glücklicherweise gelang es mir das Dome in einer Regenpause aufzubauen.
Tümpelkrähe machte sofort ein Schläfchen…
Mein Swim schien mir wirklich gut, nahe des Damms, welcher zum Ablassen des Gewässers verwendet wird. Dazu ein guter Teil zur offenen Seemitte hin. Die Uferseite war teilweise mit Eichelbäumen bewachsen. Sehr schön. Dazu noch der positive Effekt den tiefsten Bereich des Sees befischen zu können. Letzteres entwickelte sich nicht unbedingt als positiv, war die Wassertemperatur sehr, sehr hoch und ließ die Fische eher in den flacheren Abschnitten beißen. Doch dies brachte ich erst in den kommenden Tagen in Erfahrung. Interessante Stellen waren schnell gefunden. Noch einmal die Rigs angeschaut, aufs Wasser geblickt, gegrübelt und entschieden. Ja – so wird es gemacht! Nachdem ich im Uferbereich schon einige „vernaschte“ Flusskrebse, bzw. deren Überreste gesehen hatte, zog ich Rap It von Carp’R’Us und Damenstrumpf aus der Tasche. Nach kurzer Basteleinheit beköderte ich meine vier zur Verfügung stehenden Ruten wie folgt:
…eingestrumpfte Boilies waren logische Konsequenz nachdem ich Überreste von Flusskrebsen am Ufer gefunden hatte.
Set Up 1: Osmotic Spice Boilies in 24mm – im Strumpf mit gelbem Plastik-Mais
Set Up 2: zwei Tigernuts mit gelbem Plastik-Mais
Set Up 3: Osmotic Spice Boilies in 20mm in Rap It von Carp’R’Us plus eine kleine Tigernut
Set Up 4: eine einzelne Tigernuss, quer mit gelbem Plastik-Mais
…ich verwende ausschließlich die Plastik-Imitatköder von Avid, da diese direkt als Boilie/Köder-Stopper verwendet werden – besser geht es nicht!
Als Beifutter donnerte ich auf Set Up 1 einige Kilo Boilies, da hier ein etwas größerer Futterplatz angelegt werden sollte.
Meine Futtermischung – für jeden etwas dabei 😉
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In vielen (Pay-)Gewässern funktioniert das sehr gut. Bei den anderen Ruten kamen neben einigen Freebaits Osmotic Spice Boilies in 20mm eine Mischung aus gekochten Tigers und Mais mit Carptrack Explosiv Stickmix & Groundbait sowie Carptrack Betain. Allgemein hielt ich mich mit dem großen Einsatz von Fischmehl oder fischigen Flavourn zurück. Zum einen der Krebse wegen, zum anderen da ich wusste es gab hier Katzenwelse!
Nach einem köstlichen, frischen Baguette, garniert mit Tomaten und Mozzarella, sowie einem wirklich delikaten Becher Bordeaux schlief ich mit Coco im Arm schnell ein.
Endlich Abendessen – Ruhe kehrte langsam ein.
War da was?
Eine dicke Ratte weckte mich, als diese sich etwas Hundefutter aus dem Bivvy stahl. Ich nutzte den Moment, klickte die Led Lenser SEO 7r zweimal, auf gedimmtes Licht und kontrollierte schnell die Ruten, sprich die Position der Hanger. Dabei entdeckte ich einen gewaltig großen, nein riesigen, Krebs. Ohne Untertreibung sah er eher aus wie ein gekochter Hummer.
Was ein Monster-Krebs – wuha!
Sachen gibt es… schnarch…
Der frühe Morgen war in Nebel gehüllt. Eine kleine Diode blinkt fleißig, begleitet vom leisen Bleep und feinem Schnurren meiner Rolle. Ein müder Scupi springt wie von der Tarantel gestochen von seinem Bedchair, rein in die Watstiefel und nimmt die Rute in die Hand. Herrlich! Der Fisch verhält sich etwas sonderbar, daher schnappe ich mir wider Willen mein iBoat 160. Vor Ort liefert der silberne Pfeil unter Wasser noch einige Torpedoartige Fluchten.
Eindeutig, Graskarpfen. Stark!
Schnell hab ich den Amur im Kescher, befreie ihn vom Haken und setze das Boot zurück gen Ufer. Bye bye Padde, winkt mir der Fisch zu und hüpft einfach aus dem Kescher. Fragt jetzt bitte nicht nach meinem Gesichtsausdruck…
WTF! Kopf hoch – es muss weiter gehen!
Ach ja, es war wirklich die Set Up 3 – Rute mit dem einge-rapten Osmotic Slice Boilies in 20mm. Jeroen kam gerade des Weges. Da passte es mir erst einmal die Rute ans Dome zu stellen und einen Kaffee anzusetzen. Etwas Smalltalk lenkte ab. Es lief allgemein nicht ganz so rund am See. Einige Fische wurden gefangen, aber bisher nur in den flacheren Zonen. Das Wetter ist bei unserer Passion eben ein sehr bedeutsamer Faktor.
Das Frühstück ersparte ich mir, zog alle weiteren Ruten raus um die Sachlage zu kontrollieren.
Während die Hook Links mit den Tigers unversehrt waren, hatten die Krebse an der 24 mm Montage ganze Arbeit geleistet. Nur noch ein Stückchen des Damenstrumpfes war übrig. Dazu kam mein völlig verknotetes Vorfach. Unglaublich aggressiv die Viecher hier. Sollte es mehrere Exemplare in der am vorhergehenden Abend gesichteten Größe geben, wovon auszugehen war, definitiv kein Wunder. Somit kam nur noch das Rap It zum Einsatz.
Rap It von Carp’R’Us – 100% Sicherheit vor Krebsen!
Zwei Rigs blieben auf Boilies, die anderen beiden auf Tigers. Bei den Boilies wechselte ich das Material auf Captive Stiff Rig Schnur, um dem Link bei Attacken der Plagegeister etwas mehr Steifheit zu verleihen. Gegen Mittag lagen bei identischer Futtertaktik alle Ruten auf ihren Plätzen. Ich genoss den Tag und vereinzelt auch Sonnenstrahlen, da die Wolkendecke etwas aufgerissen war.
Endlich Sonne – IF Strohhut raus und relax!
Gegen 16:30 Uhr wiederholter Vollrun auf meinem Set Up 3 – feel the Osmotic Effect, Baby!
Ohne Worte – Carptrack Omotic Spice – ich bin überzeugt!
Ohne Boot landete ich, ohne Witz, einen Graser. Der lange, silberne Fisch ließ den Zeiger meiner Waage auf knapp über 20 Kilogramm schlagen.
Laaanger Silberbarren in meinen Händen …feel good!
Big Mama zauberte mir ein Grinsen ins Gesicht. Leider war niemand in der Nähe und da es bei Graskarpfen relativ heikel ist, kam der Amur nach einigen schnellen, schnellen Fotos mit dem Selbstauslöser direkt in sein Element zurück. Einige Knödel hatte ich bereits mit Rap It eingezogen (was übrigens Kinder-leicht ist), so dass ein erneutes Auslegen schnell von statten ging.
Die Verwendung von Rap It ist wirklich kinderleicht.
Die Taktik passte also soweit. Der Tag verging. Gegen Abend zog sich das Wetter zu, so dass alles wassergeschützt verstaut werden musste.
Ab ins HQ Bivvy… mal wieder Regen 🙁
Leider folgte danach eine sehr gute Nacht, nur unterbrochen durch Rattenbesuche und vereinzelten Piepsern.
Coco chillt… und chillt und chillt
Früh am grauen Morgen wachte ich auf. Kaffee! Nichts war passiert.
Grausames Gefühl, dazu war diese Welt um mich herum schier grau. Doch ich bekam glücklicherweise keine allzu großen Depressionen. Mein Hund sowie die gelegentlichen Nachrichten aus der Heimat oder Telefonate mit meiner lieben Frau Sarah halfen die Gedanken klar zu halten.
Wie mittlerweile immer, hatte ich auch dieses Mal mein Smartphone mit am Start. Bei meinem Provider habe ich ein sog. EU-Daypack aktiviert, wobei ich eine Surf-Flatrate mit relativ kleinem Datenvolumen für 1,99 Euro / Tag nutzen kann. Dies erspart mir alle kostenpflichtigen SMS, da ich Whatsapp-Nachrichten verschicken kann oder eben auch mal ein Bild des Sohnemannes vorm Einschlafen bekomme. Problem an diesem blöden Minicomputern ist der Akku! Auch ohne viel surfen hält das Ding keine vollen zwei Tage.
Mein Tipp: eine kleine selbstgebaute Ladestation – Zigarettenanzünder + Session Pack und ihr habt permanent einen Draht in die Außenwelt:
Sehen Sie dazu folgende Schritt für Schritt Anleitung: Bring me the Power! von Patrick Scupin
Doch natürlich saß ich nicht den ganzen Tag am Handy. Eher ließ ich es links liegen, antwortete ganz unhöflich den Leuten nicht und relaxte lieber.
Thinking man – Jeroen
Ich tankte in der Einsamkeit (mein Freund Jeroen war teilweise den ganzen Tag unterwegs, bzw. links und rechts neben mir war kein naher Angelplatz), sowie der Stille welche mich umgab, pure Energie!
Meine Passion – meine Leidenschaft!
Meine ganze Konzentration fixierte sich auf das Karpfenangeln. …eine Wohltat.
Die Zeit verflog. Mitten in der Nacht wachte ich auf – bleeep…
War da was? Nur zu oft hatte ich die Watstiefel an, aber außer einzelnen Piepsern blieb es ruhig.
Sofort durchfluten Hormone meinen Körper. Eine Hand reißt die Watstiefel bei, ich bin hellwach. Mist, außer einem Piepser keine Aktion. Da das Wasser im dunklen Uferbereich förmlich brodelt, tippe ich auf raubende Katzenwelse, welche gegen meine Schnur kamen. Zwei meiner Ruten wurden sicherheitshalber eh abgesenkt.
Gerade an Gewässern mit hohem Angeldruck, können abgesenkte Schnüre die Scheu von vorsichtigen Fischen nehmen.
An solch hochfrequentierten Gewässern kann das Sinn machen. Alle Set Ups sind OK, falscher Alarm. Während ich in den Schlafsack schlüpfe, dreht sich dieser, nachts schier 3x so breite Hund, nicht einmal um. Mit Gewalt schiebe ich das Vieh bei Seite. Frecher Hund… Schnell Stirnlampe ausmachen und das elastische Band vom Kopf runter auf den Hals ziehen. Zack, wieder durchfluten mich Hormone. Diesmal jedoch der Schmerz! Meine Led Lenser SEO 7r ist einfach neu, zu neu und deren Kopfband noch zu stramm.
Aua, aua… da lachte ich noch!
Das Gehäuse ist mir volle Lotte aufs Nasenbein geknallt. Was Schmerzen, mir brennt jetzt noch die Nase wenn ich daran denke. An meinen Fingern sogar ein Tröpfchen Blut. Nach schier endlosen Minuten komme ich zum Gedanken, dass mein Zinken nicht gebrochen ist und schaffe es irgendwie einzuschlafen.
Ein neuer Morgen erwachte
Wenig später, im grauen Hell eines neuen Tages, weckt mich der fliegende Holländer alias Jeroen mit einem Kaffee.
Wuah, war der dünn. Andere Länder, andere Sitten! hihi… Wir halten eine Runde Smalltalk. Es läuft allgemein sehr schleppend, obwohl in den flacheren Bereichen relativ konstant ein, zwei Fische die Nacht laufen. Darunter auch mittlerweile 2 Karpfen um die 20 kg. Der Aufseher des Domaine de Bouxier hatte Jeroen mittlerweile bestätigt, dass ich den größten Graser des Gewässers gefangen hatte. Wahnsinn! Da musste ich schon etwas Grinsen, doch ein weiterer „normaler“ Karpfen wäre auch noch schön. Nachdem mein niederländischer Freund wieder weg war und das obligatorische Gassi gehen vollbracht, folgte auch für meine Wenigkeit etwas morgendliche Hygiene. Man kann sicherlich sagen was man möchte – blanken bringt einen definitiv weiter.
Der größte Graser des Sees war mir hold! Doch ich will mehr!
So gefrustet ich war, umso mehr Gedanken machte ich mir. Es ist eigentlich auch mal wieder ganz cool eine ganz andere Herausforderung zu haben. Eine Tatsache, die ich persönlich an den von mir besuchten Paylakes schätze!
Where is Coco? Grinsende Niederländer, welche gerade für eine schnelle Runde Smalltalk vorbei kamen suchten meinen Hund. Aaahh, TÜMPELKRÄHE!
Schlammschlacht im Uferbereich
Lief das Dreckvieh nicht wirklich vollständig durch den ganzen Matsch am Ufer, hüpfte auf das Bedchair und verteilte den ganzen gesammelten Morast zwischen Schlafsack bis Kopfkissen. Auf dessen ich sie übrigens auch schlafend fand. Allgemein waren die angelnden Kollegen um das Gewässer (alles Niederländer) ausgesprochen nett. Wer deutsch konnte, versuchte mir damit entgegen zu kommen. Doch auch Englisch half weiter, um sich gegenseitig über die Taktiken, Beobachtungen oder Ergebnisse der Nacht auszutauschen. Ein Blatt nahm dabei keiner vor den Mund. Karpfenangeln verbindet eben ungemein. Obwohl ich manchmal schwer vermutete, die Leute wollten nur mein Hündchen auf den Schoss nehmen. Daran hatten alle ihren Narren sprichwörtlich gefressen. Was meine Köder anging, wollte ich nichts mehr verändern.
Auch wenn die Umstände hart waren, meinen eingesetzten Ködern schenkte ich vollstes Vertrauen!
Ich tüftelte eher noch etwas mit Stiff Material sowie gecoatedem Link herum. Ebenso wie der Schwerpunkt des Hakens, welchen ich durch zusätzliches Gewicht verstärken wollte.
Resistente Baits – Tigernüsse, hier mit einem weißen Imitat-Mais
Während ich mit zwei Ruten nahe dem rechts von mir gelegenen Damm fischte, ging ich mit den anderen Rigs auf die Jagd und versuchte springende Fische zu lokalisieren.
Wie es das Reglement verlangte hatte ich Safety Systeme am Start.
Dies half mir auf meine verschiedenen Spots zu reagieren.
Dort legte ich die Montagen an interessante Stellen in verschiedenen Tiefen. Eine Tütensuppe, ein halbes Becherchen Bordeaux und ein Telefonat mit der Liebsten.
Ich bin und bleibe ein alter Tüftler – aussitzen gibt’s nicht! 😉
Gute Nacht Welt!
Der Schlaf hatte mich gefangen. Damn Mist :-/ Meine Augen waren auf – und es war hell! Die ganze Zuversicht der gestrigen Nacht war verschwunden. Unglaublich. Die rechte Hand fuhr mir durchs Haar. Das verstand ich nun nicht. But that is carp fishing.
Die äußeren Umstände ließen die Fische nicht viel fressen – leider spürbar.
Jeroen hatte in der Nacht einen Fisch verloren, ansonsten der normale Fangstand. Das Camp der mir gegenüberliegenden Seite hatte noch gar keinen Fisch. Dieser tiefe Seeabschnitt schien bei der hohen Wassertemperatur wirklich nicht der absolute Hot Spot zu sein. Das Smartphone meldete sich. Nach kurzem hin und her mit der Heimat – meine Frau war böse erkältet, der Sohn quengelte. Was ein Mist. Ich saß also auf dem Bedchair und vor meinem Zelt ein Haufen Schlamm.
Jeder Fisch war bei diesem Trip ein Erfolg
Die Fangbilanz nicht ganz so prickelnd, aber motiviert bis in die Spitzen. Das Sarah bereits Anzeichen für eine anbahnende Krankheit hatte, war mir die letzten Tage nicht entgangen. Selbstverständlich tat ich das, was ein Ehemann und frischer Papa in diesem Fall tut – Schatz, ich komme heim!
Tümpelkrähe und ich mussten früher zurück.
Das tat zwar weh, ist aber eine Selbstverständlichkeit. Wir einigten uns, da der Tag bereits angebrochen war und mit einpacken des ganzen Materials sowie dem langen Rückweg, dass ich am kommenden Morgen die Heimfahrt antrat. So lag nur noch eine einzige Nacht vor mir. Natürlich hätte ich auch jetzt heimfahren können und wäre spät in der Nacht daheim angekommen, aber die verbleibenden Stunden wollte ich noch genießen. Der Alltag würde mich schnell wieder in seinen Klauen haben. Während der Espresso-Kocher blubberte und Coco auf Jeroens Schoss saß, erzählte ich ihm diese nicht wirklich erfreulichen Neuigkeiten. Mein Freund hatte sofort vollstes Verständnis, im Übrigen ebenso wie jeder andere am See. Mit Blick auf den Bouxier ging ich wiederholt alles durch…
Set Ups waren einfach top, auch die Spots waren in meinen Augen optimal.
Einzig eine Rute legte ich einige Meter weiter die Staumauer hinauf. Dort entdeckte ich noch eine recht flache stelle mit knappen 2 Metern.
Tigers an einem Stiff Rig mit den Carp’R’Us Continental Snag Hooks waren bei den massig vorkommenden Krebsen eine optimale Alternative
Natürlich hatte ich mein eigenes Ufer und nahe flache Bereiche bereits lokalisiert sowie ggf. befischt. Dennoch schien es unter dem herbstlich gefärbten Eichenbaum gut zu sein. Vor allem der Boden war schön hart. Gegen Mittag wurden die einzelnen Montagen sauber abgelegt.
Auf jede Falle kam nun nur noch sehr wenig Futtermix (siehe oben), welcher zentral über dem Rig verteilt wurde.
Eine einzige Hand Osmotic Spice Boilies in 20mm flogen darum verteilt ins Wasser.
Die gute Laune kann man mir nicht nehmen – ich liebe jeden Moment am Wasser!
…warten!
Der Domaine de Bouxier – ein schönes Gewässer – zeigte sich von seiner ganz harten Seite!
Trotz allem, willenlose Kulisse – hier das Dome am frühen Morgen im dichten Nebel – gibt es etwas Schöneres?
Es ging nun einfach darum Fallen zu stellen und hoffentlich noch einen schönen Abschlussfisch zu fangen. Gegen Abend kochte eine Champignon-Nudel-Suppe im Topf.
Mahlzeit!
Im Schein der Stirnlampe bemerkte ich, wie toll der Nudelschleim am Boden angebacken war. Köstlich dieses Kogel-Aroma. Zumindest die dicke Ratte, mit welcher Coco und ich bereits eine Symbiose eingegangen waren, freute sich sichtlich über das schlichte Mahl in den Hecken. Mit der Tümpelkrähe im Schlepptau, gefolgt mit ordentlichem Bauchgrummeln, lief ich zügig zu Heroen.
Tümpelkrähe verdient ihren Namen
Dort mopste ich ihm ein paar holländische (wie kann es anders sein… hihi) Tomaten ab. Auch der Hund durfte sich über eine lauwarme Mahlzeit freuen.
Während Jeroen seine Ruten rausbrachte, begangen Coco und ich „Mundraub“
Zu dritt ging es zu meinem Camp zurück. In einer grünen Glasflasche schlummerte noch ein kleiner Rest Rotwein. Gemeinsam ließen wir, jeder mit einem halbvollen Becher Bordeaux den Abend bei guten, interessanten Gesprächen ausklingen.
Cheers – auf das Abenteuer!
Es folgte meine Letze Nacht, als ich leicht melancholisch in den Schlafsack schlüpfte. Die Temperaturen sollten in dieser Nacht fallen, was sich prinzipiell sicherlich für die letzten normalerweise verbliebenen Nächte gelohnt hätte. Wenn, könnte, vielleicht, hätte – egal. Uninteressant. Eine Whatsapp in die Heimat und Äugelein zu…
Vollrun!
beeeeeeeee… die schwarzen 12000cc schrien los!
Mitten in der absoluten Dunkelheit, nur vom Sternenlicht erhellt, riss es mir die Schnur nur so von meinen schwarzen 12000cc. Trotz tiefem Schlaf, stand ich in null Komma nichts mit Watstiefeln und gekrümmter Rute im Wasser. Der Fisch war unter Kontrolle. Zack, weg – nein… Der Karpfen hatte auf dem neuen Spot unter dem Eichelbaum gebissen. Unter Wasser musste ein Hindernis gewesen sein. So ein Mist, doch für Frustration war keine Zeit. Schnell zur Sicherheit einige Meter Shock‘it Snagleader Schlagschnur aufgespult und ein neues Safety Rig aufgezogen. Wie zuvor auf dieser Stelle wählte ich eine einzelne Tigernuss mit Plastik-Maiskorn als Abschluss. Kurz gepimpt in Carptrack Uncle Bait „the Amino Gel“ und schnell die Rute raus an ihren Platz.
Ich liebe es meine Hookbaits etwas zu pimpen um sie von den übrigen Ködern etwas abzuheben
Uncle Bait – the Amino Gel – genial!
Realisieren war angesagt. In Verbindung mit einem Schluck Wasser, ärgerte ich mich schon etwas. Zum einen einen Fisch verloren, zum anderen schien der Wetterumschwung die Fische aus anderen Seebereichen zu treiben. Kurz darauf legte ich mich wieder ab, es blieben ja noch einige Stunden.
Wie heißt es so schön?!
Die Hoffnung stirbt zuletzt… Doch diese starb in dem Moment, als mein Wecker mich um 8 Uhr morgens aus den Federn klingelte. Wah, ekelhaft. Nun gut, ich hatte Gas gegeben, gekämpft, aber eben leider verloren.
Das ist Karpfenangeln.
Ich war meiner Taktik sicher und würde es heute wieder genauso machen. Während dem Einpacken verabschiedete sich der Domaine de Bouxier mit einem kleinen, eher größeren, Unwetter, dass bis auf Coco alles durchnässte was möglich oder bisher trocken geblieben war. Nachdem ich trocken umgezogen war, meine Tümpelkrähe abschließend gepisselt und mich herzlichst von Jeroen verabschiedet hatte (welcher einen schönen, makellosen Spiegler verhaften konnte), stieg ich in den Dacia. Oh wie schön, der CD-Player ist ja immer noch kaputt! Navi an, Smartphone in die Halterung, alle Kabel anschließen, Schlüssel in der Zündung nach rechts drehen. Während die Kupplung weicht, um dem ersten Gang Platz zu machen, schaute ich wie immer leicht wehmütig zurück aufs Wasser.
Bye bye Bouxier… bye bye ihr Fische, diesmal habt ihr gewonnen!
Abschiede fallen mir immer schwer – Krasser Trip!
Obwohl ich nicht movte und es genügend Fische im See gab, wurde mir aber auch dem Material einiges abverlangt. Auch an kommerziellen Gewässern bekommt man eben nichts geschenkt. Während ich mich die Kilometer über die Landstraßen bis zur Autobahn, Richtung Zivilisation schlängele, telefoniere ich via Headset noch mit der kranken Herzdame. Ui, hört sie sich schlecht an. Doch eine gute Nachricht aus der Heimat gibt es – der Junior schläft jetzt durch! Yes. Ein riesen Schritt um diese dunklen Augenringe nicht daheim, sondern zukünftig wieder nur am Wasser zu bekommen. Ah, langsam nähert sich mein Kombi der Ausfahrt zum Supermarkt. Der Magen knurrt. Noch ein feines Baguette für Tümpelkrähe und mich, sowie natürlich ein feiner Wein, als Genesungsgeschenk.
Am Horizont erscheint die letzte Mautstelle. 2,80 Euro wechseln den Besitzer und das letzte Stück Heimreise wird angetreten. Mein Benzin im Tank reicht bis daheim und so freue ich mich umso mehr bald meine Frau und Sohn wieder in die Arme nehmen zu können. Trotz allem, es war ein schöner, wieder einmal besonderer Trip.
Ach ja und um die Frage am Anfang der Story zu beantworten, nein – es sind nicht nur die dicken Fischen, es ist mehr, viel mehr! WE LOVE TO FISH!
PS: Kaum daheim erreicht mich eine Nachricht von Jeroen. Es ist weiter kühler geworden und die Fische beißen jetzt deutlich vermehrt in den tieferen Zonen des Bouxier. Auch die Jungs von der mir gegenüberliegenden Seeseiten hatten Aktionen. Tja, so ist es manchmal eben… Dennoch eine spannende Reise an ein schönes Gewässer und ge-blankt habe ich ja auch nicht 😉
Trotz allem – keep smiling & feel good!
In diesem Sinne, wir sehen uns am Wasser!
Patrick „Scup“ Scupin
Team Imperial Fishing
https://scups-adventures.blogspot.de
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