Alle guten Dinge sind drei – oder, warum Vertrauen zum Erfolg führen kann!
Wie viele Köder besitzen Sie? Fehlt Ihnen im Rutenwald auch der Überblick?
Vertrauen Sie in die Erfahrung die sich erarbeitet haben und denken Sie
einmal über die folgende Situation nach. Vielleicht erkennen Sie sich ja
wieder.
Seit drei Jahren in Folge versuchte ich mit allen nur erdenklichen Mühen die
magische Metergrenze beim Hechtangeln vor Rügen zu durchbrechen. Mit Wurf
um Wurf und Köder für Köder wurde nach den Fischen gefahndet – ohne
nennenswerten Erfolg. Ich hatte doch alles richtig gemacht? Kisten voll mit
Ködern, Ruten für jedes Wasser und die Technik versuchte ich mir bei meinen Mitstreitern abzuschauen. Ausrufe wie, du musst die Rute schneller beschleunigen, nimm doch mal den grünen Köder und werfe lieber in die Andrift, waren gut gemeinte Ratschläge, aber warum wirkt das alles nicht bei mir?
Sollten die Fische wirklich so sehr von den Erfahrungen abweichen die ich in
20 Jahren Angelpraxis gesammelt hatte? Bei allen Angelausflügen am
nahe gelegen Rhein funktioniert es doch auch!? So stand ich nun vor der
Entscheidung so zu fischen wie ich es mir über lange Zeit erarbeitet hatte
oder mir eine neue und durchweg bei meinen Reisebegleitern erfolgreiche
Technik zu erarbeiten. Wie lange würde dies dauern? Reichen dafür drei Tage die mir auf meinem Ausflug zur Verfügung stehen?
Zur Einsicht und schlussendlich zur Überzeugung führte mich einer meiner
Begleiter. Um endlich die passende Technik zu finden beobachtete ich ihn
wiederholt und versuchte meine Technik auf seine abzustimmen. Immerhin hatte er mit seiner für mich ungewohnt wirkenden Art nicht nur nach dem zweiten Wurf den ersten Fisch des Tages über die Bordwand heben können, sondern beim
Jiggen auch den zweiten und auch den dritten Fisch in der Gruppe gelandet.
Sollte diese Technik mir den Erfolg bringen? Bis zum Abend stand fest, dass sie es nicht tat.
Am folgenden Tag griff ich zur gewohnten Spinnrute wechselte die Rolle und suchte mir die Köder aus der Unmenge von Gummifischen, die ich auch schon erfolgreich an heimischen Gewässern eingesetzt hatte. Wurf für Wurf kam die gewohnte Form und Routine zurück. Bis zum Feierabend stellte sich so der ersehnte Erfolg ein. Der erste Meterhecht aus den Bodden war gelandet und hoffentlich auch der Bann gebrochen. Ausgeruht und voller Optimismus wollte ich die Hechte am folgenden Tag suchen. So wie ich es immer mache – konzentriert mit gewohnten Ködern und Gerät, das ich mir ohne Einfluss bunter
Werbemedien ausgesucht habe.
Im Verlauf wandelte sich der Tag zu dem besten Angeltag den ich je erlebt
hatte. Fast auf Ansage konnte ich mit einem alten und völligst zerrupften
Gummifisch nacheinander Hechte landen. Ganz zum Erstaunen meiner Kollegen übertrumpfte sich Fisch für Fisch mit neuen Längen- und Gewichtsrekorden.
Bilanz und Fazit meiner Einsicht – eine tolle Anzahl an Bodden-Hechten und vier mal konnte ich meinen „personal Best“ überbieten!
Hier kurz die Daten vom letzten Angeltag:
92cm, 95cm, 98cm, 102cm, 105cm/20Pfund – dick , 116/28 Pfund, 117/27 Pfund
Vertrauen Sie in erster Line in Ihre Erfahrung. Was andere können, können
Sie schon lange.
Tobias Fischer
Leave a Reply