Morgens gegen 6:30 Uhr waren wir fast am Ziel!
Die Ersterkundung an einem der Seen war durch den Nebel etwas beschwerlich.
Die Spinnfischangler sind bekanntlich Frühaufsteher
Es dauerte ein wenig, bis die Sonne den Nebel vertrieb. Die Nachtangelzonen an diesem See waren vollständig besetzt. Es ging gar nichts. Die Angler vor Ort hatten uns wohl auch keine Bären aufgebunden, denn die Matten waren voller Laub und wohl längere Zeit unbenutzt.
Wo sind die Fische und was machen sie?
Wir fuhren weiter an einen anderen See und passierten wieder diese schöne Aussicht
Die allgemeine Stimmung der Angler an 4 Seen war zwar nicht Hoffnungslos aber sie fingen einfach keine Fische!
Wir setzten uns an einen See den ich vor 6 Jahren bereits 1 Mal mit viel Erfolg befischt hatte. Seit dem war ich nicht mehr vor Ort. Um auch auf extremer Distanz angeln zu können, füllte ich zunächst eine Spule zu 100% mit Visible Touch. Das sind bei der Entho genau 600 M + 20 M monofile Schlagschnur. Ich wollte an die Staumauer. Mein Spot lag auf 570 M!
Der erste Abend, was wird die Nacht bringen?
Es dämmerte bereits. Peter hatte zugeschlagen. Er hatte 2 Carptrack Fischboilies stark mit Fisch Amino GEL behandelt.
Bei einem Trip in Mc Pom hatte der Big Orange V-Pop uns einige schöne Fische gebracht. Was würden hier die Fische dazu sagen. Ich versuchte es vor dem Krautfeld über Tag…
Es ging schon am ersten Morgen für den ersten zur Photosession. Die Engländer neben uns waren schon 4 Tage da und hatten noch kein Glück.
17kg
Wir hatten alles dabei um Fische zum Anbiss zu verlocken…!
2 unserer Favouriten: Fish und Osmotic Spice Boilies. Das Osmotische Prinzip funktioniert übrigens unabhängig von der Wassertemperatur! Also auch ein ausgezeichneter Winterköder. Ebenso der Fischboilie ist sehr löslich – von diesen beiden Sorten ist also eine extra „Cold Water Version“ überflüssig.
Peter fing an zu basteln
Not bad!
Und dann war die zweite Nacht vorbei – 3 Fische im Sack – alle auf 570 M – die Vorstaumauer auf der ich auf einer Wassertiefe von 7 Metern die Montage ablegte war ein Hot Spot. Vor sechs Jahren war der Wasserstand so niedrig dass diese sogar an der Wasseroberfläche zu sehen war. Wir hatten also 7 Meter höheres Wasser! Grund dafür ist wohl der Orient der nach 10 Jahren wieder bis auf einen kleinen Bereich abgelassen wird. Trinkwasser genug für die Franzosen…!
Peter hatte einen Fallbiss – er war mit dem Boot im Nebel verschwunden. Es war aber nur die Attacke eines Blässhuhns.
Photosession: da wir uns beim Fang der Fische abwechseln hatte jeder etwas davon. Ich nehme an dieser Stelle vorweg dass der gesamte Trip 22 Runs brachte. Wir landeten 21 Fische. Davon 19 Fische auf oder Tagsüber an der Mauer auf 9,5 Meter Wassertiefe. Die 4 Fische die wir tagsüber am Fuß der Vormauer fingen waren deutlich größer als die Nachtfische auf der Mauer – allerdings auch seltener. Wir hofften an dieser Stelle auf einen Big One des Sees.
Über den Tag präparierter ich weitere Boilies mit dem Teig aus Carptrack Liquid und Carptrack Powder. Immer noch eine absolute Waffe für den Fang von Karpfen. Es ist eine extrem Intensive Note die sich im Wasser nur langsam abschmiert…
Eigentlich fische und füttere ich gar nicht mit Partikeln! ich hatte sie jedoch seit Jahren im Sack bei mir stehen und präparierte sie vor dem Trip mit NHDC – ganz schön lecker.
Zu Beginn fütterten wir mit Ihnen im Nahbereich und bis auf Distanzen von ca. 250 Metern. An der Staumauer jedoch keinen einzigen Krümel der Tigernüsse. Daher umso erstaunlicher das jeder 2. oder 3. Fisch den wir an der Mauer fingen, genau diese auf der matte oder im Karpfensack hinterließ. Das gibt einem zu denken – denn sie waren an unseren anderen Plätzen, aber wir konnten sie dort nicht fangen. Natürlich hatte ich dann auch eine Montage damit bestückt und Peter gar eine Nacht lang alle 4 Ruten – aber es kam dennoch nichts darauf. Der linke Arm den Peter in allen Tiefen und Distanzen befischte brachte außer in der ersten Nacht keine weitere Aktion eines Karpfens. Lediglich früh am Morgen waren es die Blässhühner die sich über das Futter her machten und für Fallbisse sorgten. Andreas Scherf hat einen sehr interessanten Artikel für den nächsten Carp Mirror geschrieben. Darin geht es um eine besondere Präsentation. Diese ist so effizient, dass selbst Blässhühner damit häufig gehakt werden…!
Die Fische bissen weiter auf Distanz
Visible Touch – gut zu sehen!
Und dann kam es am Nachmittag Dick für Peter – gratuliere zu diesem wunderbaren Fisch!
Wir konnten bei strahlend blauem Himmel den gesamten Drill filmen – und Gott sei Dank: der Fisch strengte sich wirklich an. Zeit genug für mich eine kurze Anekdote zu erzählen die sich in der Nacht ca. 400 Meter rechts von uns bei 2 Holländern abgespielt hatte. Diese kamen für nur eine von einem anderen See an dem sie 5 Nächte geblankt hatten. Nun denn, sie kannten diesen See gut und auch den an dem wir fischten. An einem bekannten Hot Spot in der Nähe der Slipanlage die leider außerhalb unserer Reichweite lag hatte er gegen 4:00 Uhr Nachts einen guten Biss. Im Nebel gingen sie zu Zweit mit dem Boot raus und drillten den starken Fisch. Der Schlagschnurknoten ging auf Grund des verfangenen Krauts nicht durch den Spitzenring. Also drillte der Freund den Fisch mit der Hand. Als er an der Oberfläche einige Meter vom Boot entfernt erschien – war klar, dass es einer der Großen aus dem See war. Doch dann schlitze er plötzlich aus, lag aber noch an der Oberfläche… Der Holländer nach kurz entschlossen den Kescher und sprang ins 16°C kalte Wasser – leider ohne Erfolg!
Ein anderer Holländer der für 4 Nächte unser Nachbar war kam irgendwann herüber und fragte uns wie viele Batterien wir denn dabei hätten? Wir entgegneten 2 Stück und ein Generator – 4 Takter wohlgemerkt – flüsterleise! Er war super ausgerüstet und ließ keinen Zweifel daran dass er sich nach seiner Rückkehr sofort solch ein Teil zulegen muss…!
Peter war nun schon nach Hause gefahren – die Liebe zog ihn! ich wollte nicht glauben dass nicht schon sehr bald ein ganz dicker Tagsüber vor der Mauer beißen würde und verlängerte für 48 Stunden. Es war Nachmittag 16:30 Uhr als der CS langsam aber stetig Schnur von der Rolle zog. Es war die vor der Mauer. Ich hatte sie morgens einfach von der 7 Meter Erhöhung (Nachts fing ich dort noch diesen Spiegler) heruntergezogen. Ich nahm Kontakt auf und spürte etwas anderes als sonst. Der Fisch stand förmlich 570 meter von mir entfernt mit seiner ganzen Masse am Grund. Dazu möchte ich noch erwähnen dass Drill sauf solche Entfernung mit einer geflochtenen Schnur nicht im Entferntesten etwas mit dem gleichen Drill an Mono zu tun haben. Es spielt praktisch keine Rolle wie weit der Fisch entfernt ist. Man spürt jede Kopfbewegung!!! ich zog mein Boot an mich ran und musste dem Fisch etwas nachgeben da er begann kraftvoll zu ziehen. Mit voll aufgedrehtem E-Motor fuhr ich ihm dann entgegen und nahm Schnur auf. Leider war ich mir meiner Sache wohl zu sicher denn der Fisch schwamm unaufhörlich nach rechts. ich bemerkte es nicht richtig da das Absenkblei auf 300 Meter mir vermittelte dass der Fisch noch rel. geradeaus vor mir schien. Weit gefehlt. Als das Absenkblei an die Oberfläche kommt sehe ich das Übel. Er ist genau in Richtung Boje geschwommen! Er wird es doch nicht bis dort hin geschafft haben? Die Boje befindet sich auf gleicher Distanz nur ca. 150 Meter weiter rechts. Als ich dort ankomme ist es genau so – Tristesse kommt über mich. Ich fahre 3 Mal rechts herum und 6 Mal links herum. Die Schnur bleibt an der Boje fixiert. Für solche Fälle habe ich einen Mini Klappanker dabei- Leider aber nur 9 Meter Seil dran. Es ist 12 Meter tief. Dennoch versuche ich es und schon beim ersten Versuch habe ich die Schnur. Ich drille also nun den Karpfen der sich mit schweren Kopfstößen bemerkbar macht an der Hand mit dem Ankerseil. Ich sehe schließlich den Anker kann ihn aber nicht weiter als bis 1 meter unter die Wasseroberfläche liften. leider bemerke ich nicht dass ich mich immer weiter an die Boje nähere. Dies war wohl durch die Tatsache dass der Anker an der Schnur entlang glitt. Der Karpfen war wohl rel. weit oben um die Boje geschwommen. Er nutzt seine 2. Chance und schwimmt wieder um die Boje. Jetzt ging nichts mehr. Ich hänge den Anker aus und versuche erneut die Schnur zu bekommen – leider ohne Erfolg! Eine 50er Mono habe ich noch im Boot. Ich verlängere das Seil. Mehrere Versuche bleiben ohne Erfolg bis ich schließlich den Anker verliere da er sich am Boden festgesetzt hat…das war es! Für mich bleibt kein Zweifel dass es ein Großer war auch wenn ich ihn nicht gesehen habe. Der langsame Run, die Ruhige kraftvolle Flucht und diese ernorme Distanz die er nach rechts zurückgelegt hatte – das hatte vor Ihm kein anderer auch nur Ansatzweise gemacht – es sollte einfach nicht sein. Er hatte 5-10 Meter zu viel Schnur um die Boje zu erreichen. In der kommenden Nacht bekomme ich auf der Mauer wieder einen Biss. Es ist ein Schuppi mit ca. 11-12 kg. Als ich über ihm bin beginne ich ihn mit der Hand zu drillen um den Druck des anderen zu vergleichen. Es war schockierend leicht…
Am nächsten Tag packte ich zusammen. Die letzte Rute ließ ich noch im Wasser und holte sie mit dem gesamten Tackle ab – ich hoffte bis zue letzten Sekunde als ich die Montage anhob…..
Auch wenn wir im Verhältnis zu den anderen Anglern an den 4 Seen toll gefangen haben – es war eine Niederlage für mich!
Es geht nach Hause und schon in wenigen Tagen auf zu einem neuen Abenteuer bei dem es wieder heißen sollte: Sieg oder Niederlage!
Mehr dazu morgen…!
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