Daniel Esche & Andreas Rothländer – 4 Wochen im September 2006
Daniel und Andreas berichten in den folgenden Zeilen und Bildern von „Ihrem September 2006“! Der große Aufwand sollte sich lohnen…!
„Nach fast 4300km und 30 Tagen ist unser Angeltrip nun auch vorbei.
Vor zwei Jahren haben wir mit der Planung eines noch größeren Trips begonnen. Es sollte eigentlich zum Fischen nach Brasilien gehen, was wir leider finanziell nicht geschafft haben.
Dann haben wir uns entschlossen, unseren Urlaub doch in Europa zu verbringen – es war aber kein Trip zweiter Klasse!
Angefangen hatten wir an der französischen Mosel, wo eine Woche Bootsfischen auf dem Plan stand.
Am Tage wurde dann in einem Stillwasserbereich vom verankerten Boot aus auf Karpfen gefischt. In der Abenddämmerung mussten wir diesen Bereich dann aber wieder verlassen und fuhren mit den Booten in einen anderen Abschnitt, denn nur dort ist das Nachtangeln erlaubt.
Wir haben in dieser Woche 9 Karpfen bis 14kg fangen können.
Ich verwendete wie fast immer den Monster-Livermix (50/50) unter der Zugabe von Carptrack-Liquid, Betain und dem neuen Liquid AMINO. Dem setzte ich noch 10% Salz hinzu, denn die Boilies sollten die vier Wochen schimmelfrei überstehen. (Was auch funktioniert hatte!) Die Andere Hälfte meiner Boilies bestand aus dem neuen Osmotic Spicemix. Dort durfte natürlich auch nicht das Liquid AMINO, Betain und das Salz fehlen. Zusätzlich kam noch etwas Carptrack NHDC und Osmotic-Spice-Flavour hinzu.
Wir hatten in dieser Woche nicht das Glück, den ganz Dicken fangen zu können, aber das ganze Ambiente, Bootsfischen und die schöne Landschaft war Ausgleich genug.
Denn:
Karpfenangeln ist wie Kuchen essen, der Karpfen ist nur die Kirsche auf der Torte…
Nach der Mosel ging es nach Spanien zum Ebro. Doch darüber wird Andy Euch nun was erzählen…
Der Trip an den Ebro war nicht ganz mühelos. Am Tag der Ankunft, kurz nachdem wir unser Boot hatten (5 m mit 15 PS), versuchten wir unser Glück mit Tauwurmbestückten Plomb-Teasern, fuhren ein paar kleine Buchten ab und klopften eine Weile. Hatten auch nach kurzer Zeit die ersten Bisse, welche wir aber noch nicht verwerten konnten…Am nächsten Morgen und die nächsten zwei Tage versuchten wir ein paar kleine Karpfen als Köderfische zu fangen, da Aale zwar zu kaufen aber auch verboten sind. Dies erwies sich schwieriger als gedacht da am oberen Stausee ca. 10m Wasser fehlten und somit alle flachen Buchten trocken lagen. Ergebnis : Ein Karpfen nach zwei Tagen…
Da wir irgendetwas ändern mussten, um an die Waller zu kommen, besorgten wir uns am nächsten Morgen ein paar Aale um stationär zu fischen und waren uns sicher, nun endlich an den einen oder anderen Wels zu kommen. Als wir dann am Mittag zum Fischen an unserem Boot ankamen, mussten wir feststellen, dass uns sämtliche Aale eingegangen waren. Und das nach nur 3-4 Stunden… Also ab zurück ins Dorf und ein paar neue organisiert ! Nach 2-3 Stunden (solange dauert das halt in Spanien ) waren wir wieder auf dem Wasser. Zu allem Überfluss brach mir dann bei einem Test noch eine Wallerrute… Aber da dieser Trip nicht wirklich unter einem guten Stern für uns stand, kam noch etwas. Und es kam wie es kommen musste: Nach nur zwei Stunden ertappte uns die Guardia Civil mit den verbotenen Aalen. Und der Motor war auch noch zu groß. Es gab zunächst nur eine Ermahnung…
Und jetzt ?
Noch mal für ein paar Stunden ins Dorf und Tauwürmer holen…
Die Würmer auf den Plomb-Teaser und los. Nach kurzer Zeit die ersten Erfolge, zwar erstmal nur kleine, aber sie beissen auch am Ebro beim Klopfen auf Plomb-Teaser.
Wir schafften es bis zum Abend auf 5 kleine Waller bis zu 1,34m.
Am Donnerstag, unserem vorvorletzten Tag versuchten wir unser Glück mit Tintenfischstreifen am Plomb Teaser und unseren kleinen Karpfen in ein paar kleineren Buchten welche mit Steilwänden versehen waren. Und endlich, nach ca 2,5 Stunden Posenfischen verschwand die Pose mit dem Karpfen, Anhieb, Widerstand. Ein guter… Nach ca 5 minütigem Drill dann die Landung per Hand. 1,83m und geschätze 40 Kg schwer.
Leider war für uns nach diesem Waller an den restlichen Tagen außer einigen zaghaften Bissen nichts mehr zu holen. Ach ja, aus der Ermahnung der Guardia wurden 60 € Bußgeld pro Person. Das Schreiben lag bei uns beiden im Briefkasten, als wir wieder daheim waren.
Daniel Esche berichtet weiter…
Vom Ebro fuhren wir direkt zum Cassien, endlich. Ich konnte es in der Zeit in Spanien kaum erwarten, wieder am Cassien zu sein. Es war jetzt mein fünfter Trip zum Cassien, aber man ist immer noch so ungeduldig und aufgeregt wie beim ersten Mal.
Der See hatte extremes Niedrigwasser und wir entschlossen uns die ersten Nächte im Südarm zu verbringen,
denn ich konnte schon beim beladen der Boote ein paar Karpfen „rollen“ sehen. Gleich in der ersten Nacht fing ich einen schönen Karpfen von 12kg, das fängt ja super an!
In den folgenden zwei Nächten blieben die Delkims ruhig. Ich wechselte dann den Platz und bin in den Nordarm gefahren. Nach vier Nächten ohne Fisch, nur ein paar Katzenwelse und Brassen, dachte ich schon über einen Platzwechsel nach. In der fünften Nacht im Nordarm begann es zu regnen. Es schüttete 10Std ohne Pause, man konnte den See beobachten wie schnell er stieg. Es entwickelte sich überall am See kleine Bäche die das Wasser trübten. Am nächsten Morgen, der Regen wurde weniger und ich war gerade dabei meine Sachen zu packen, rief mich Andy an und fragte, ob wir moven wollten. Eine Stunde später fuhren wir in den Westarm. Was uns aber dort erwartete war Wahnsinn, ab Kevin Ellis hat man kaum noch Wasser gesehen -alles voller Treibgut. Wir paddelten dann noch ein Stück weiter in den Westarm. Es sah aus wie nach einer Flutkatastrophe, aber das Gefühl sagte uns das hier jetzt die Karpfen am fressen sind.
So sollte es auch sein. In der ersten Nacht konnte ich drei Karpfen fangen, darunter einen Zeiler und einen Spiegelkarpfen mit 23,6kg, was für ein Fisch! (siehe auch Bild oben)
In den folgenden drei Nächten fingen wir 26 Karpfen, darunter viele mit 13, 15, 18 und 20,5kg.
Zum Glück hatten wir genügend Futter dabei, denn ich verbrauchte 45kg 30er Monster, Liver und Osmotic Spice Boilies. Sonst wenn ich am Cassien sitze verbrauche ich in dieser Zeit nur knapp 10kg.
Es war eine sehr schöne Zeit am Wasser, schöne Fische gefangen und die Zeit mit netten Menschen verbracht.
(Grüße nach Österreich und an Andreas, Chris und Marco…)
Mich haben die Tage am Cassien aber auch sehr nachdenklich gemacht. Bei sehr vielen Fischen waren die Mäuler dermaßen kaputt gewesen, die Schwanzflossen abgebrochen, es war auch ein Karpfen dabei mit einem abgerissenen Vorfach, unten am Kopf…
Grüße
Daniel Esche
P.S. Orient wir kommen…!!!
Die Katzenwelse hinterlassen ihre Spuren an den 30mm Boilies
St. Cassien – ein Mythos
Der Westarm war voll mit Treibgut – aber auch mit Fischen!
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