Bei unserer aktuellen „WIN WIN WIN“ Aktion ging es um folgendes Bild und die Fragen:
„Was soll DAS sein? Was ist Sinn und Zweck dieser Gebilde und Anordnungen?“
Wir bedanken uns für die starke Beteiligung und möchten Euch die Auflösung nicht länger vorenthalten. In einem ausführlichen Bericht geht Max Nollert genaustens auf die Entstehung einer eventuell bahnbrechenden Idee zur Fütterung an stark verkrauteten Gewässern, aber auch an stark verschlammten Gewässern ein…
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Der Spaghetti Trick
Es war 1998…
…als ich am Lac Du Der erstmals auf die Idee kam, nicht wie herkömmlich mit einzelnen Sinkern, die einfach so mit einer Geschwindigkeit von ca. 0,5m/sec auf den Boden sinken, zu füttern. Wir fischten vom Boot aus an der Ile du Bois. Unter uns in 3 Meter Tiefe sowie ringsherum gab es nur Kraut. Krautlöcher waren schwer aus zu machen und so kam es mir in den Sinn in irgendeiner Art und Weise mit auftreibenden Ködern zu FÜTTERN, sprich Pop Ups. Natürlich ging es hier nicht um die Oberflächenfütterung…. Ich stellte mir einen regelgerechten Pop Up Wald unter Wasser in Grundnähe vor, an dem die Fische einfach nicht vorbei schwimmen könnten. Ein einzelner gefischter Pop Up am Haar wirkt so klein und winzig, wie ein einzelner Sinker und seien wir ehrlich, so ein paar Boilies drum herum geben uns doch ein viel besseres Gefühl. Natürlich auch hier alles von Gewässer zu Gewässer, Situation zu Situation ganz unterschiedlich und Stoff für 10 Bücher – darum soll es hierbei aber jetzt nicht gehen.
Ich dachte an verschiedene Methoden wie ich sie am Grund und vor allem über dem Kraut fixieren hätte können. Z.B mit einer extrem dünnen Schnur und etwa kleinen Kieselsteinen. Wie gesagt das waren nur Gedanken und ich habe darüber zwar auch in den Folgejahren hier und da mal fabuliert – ausprobiert habe ich es aber nie. Ich fand es einfach nicht sauber genug mir dabei vor zu stellen, dass Karpfen Schnur und Kieselsteine mit fressen. Selbst wenn man weiß, dass Karpfen hier und da mit der natürlichen Nahrung Dreck, wie kleine Ästchen, Steinchen etc mit aufnehmen und später einfach wieder ausscheiden, ganz zu schweigen von harten Muscheln, Krebsen etc… bewusst wollte ich in diese Richtung jedoch nicht vorgehen!
1998 am großen Lac du Der
– die erste Idee einer vielleicht bahnbrechende Fütterungsmethode entstand
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Im Frühjahr ist am Lac du Der Krautangeln angesagt – dort stehen die Fische!
Zeitsprung 15 Jahre später
Nun denn, es vergingen viele, viele Jahre der Karpfenangelei, jedoch fiel meine Gewässerwahl so gut wie nie auf ein Gewässer mit extremen Krautproblem. Und wenn fand ich immer noch ein paar Löcher, dachte zwar wieder ein Mal über meinen Pop Up Wald nach, blieb aber ohne Handlung in diese Richtung.
Bis ich dann mit Julian zum Bolsena im September 2013 fuhr und wir beide frisch die Tauchprüfung abgelegt hatten. Kraut, Kraut alles voller Kraut – bis zu 8 m Tiefe.
Tiefes festes Bodenkraut, meist um die 30 cm hoch war es.
Wir machten zunächst alles wie gewohnt. Führen mit den Schlauchbooten zur Location hinaus, speicherten die Hot Spots ab und markierten sie zudem mit Stangenbojen, da es hier auf den letzten halben Meter ankommt an dem die Montage am Grund zum Liegen kommt. Die erste Nacht war schön windig, verging aber ohne Biss. Am Mittag war es windstill geworden und wir nutzen die Gelegenheit unsere „Meisterwerke“ am Grund mal genauer an zu schauen. Wir gingen der Sache also nicht nur sprichwörtlich auf den Grund.
„Ganz gut“, „nicht schlecht“ und „Au Backe“ waren unsere stillen Kommentare unter Wasser. Eine meiner Montagen, besser gesagt Haken mit Boilie (ein Sinker und ein Half’n Half‘) blieb beim Absinken genau an einer Krautkrone hängen und präsentierte sich dadurch hervorragend. Durch das extrem dichte Kraut lagen rings herum sogar ein paar der gefütterten Boilies ebenfalls auf den Krautkronen. Nun denn, das sollte gehen, mal sehen.
Wir waren kaum zurück an Land, begann der Wind wieder stark zu blasen und wurde in der folgenden Stunde immer stärker, fast wie ein Orkan! Und Plötzlich hieß es „Fish On“ und wir fingen mit 18 und 22 kg zwei super Kämpfer und tolle Schuppenkarpfen kurz nacheinander. Einer davon auf die Krautrute – na klar, die lag bzw. hing ja wunderbar!
Wir angelten 5 Tage, hatten eine tolle Zeit und super schöne Fische und befanden uns bereits auf der Heimreise, als ich wieder an meinen Pop Up Wald denken musste.
Hier geht es zum Lago di Bolsena Trip Update
Wir waren ja zur Vorbereitung auf die WCC gekommen und wollten in der darauf folgenden Woche optimal vorbereitet sein. Ausgerechnet Kraut extrem war hier dominant am Grund und das ist überhaupt nicht mein favorisierter Bodenbelag. Ich spiele viel lieber auf Sand wie in deutschen Baggerseen oder Flüssen, kurzen Rasen wie in England oder Hartplatz wie in Frankreich und Spanien…!
Ich unterhielt mich mit Julian darüber, Zeit genug hatten wir ja auf der Heimfahrt. Inhaltsreiche Pop UPS knapp über dem Kraut oder in Höhe der Krautkrone zu füttern sollte doch absolut einen Versuch Wert sein. Über die Verträglichkeit noch besserer, spezieller Futter Pop UPS würden wir uns schon noch Gedanken machen, jetzt ging es erst mal um die Technik, sie überhaupt praxisgerecht anbieten zu können, ob bei der WCC oder sonst irgendwann. Kieselsteine und Schnur sind nix, das war uns beiden klar… wir grübelten und verwarfen eine Idee nach der anderen… und dann murmelte Julian irgend wann “ Spaghetti, eventuell geht’s mit Spaghetti ?“ WOW sagte ich, eine super Idee, das will ich gleich mal probieren wenn ich zu Hause bin. Julian verfolgte die Idee nicht mehr weiter, er war eher skeptisch und wollte jetzt nix neues bei der WCC probieren. Unbeirrt und weil ich den Einfluss von Kraut auf meine Fütterung und Rig hasse, kaufte ich die Spaghetti und machte die Probe aufs Exempel und zwar im Schwimmbad – natürlich krautfrei!
Getestet wurde:
1. IB Carptrack Boilie (Sinker) + Flying Hookbait (Pop Up)
2. IB Carptrack Boilie (Sinker) + Half’n Half (eine Hälfte Sinker andere Hälfte Pop Up)
Das Ergebniss stand schnell fest:
Die Boilie (Sinker) + Flying Hookbait (Pop Up) sank langsam zum Grund ab und stand wie eine EINS!
Die Half’n Half Kombination legte sich komplett auf den Grund.
Auch nachdem die Nudel durch das Wasser weich wurde, stand der Flying Hookbait eine Spaghettielänge über dem Grund und löste sich nicht etwa von der Nudel ab. Ganz im Gegenteil, denn die Nudel dehnt sich aus und sitzt umso fester im Köder.
3 Tage am Stück
Wie auf den Bildern festgehalten, steckte ich auf je eine Seite einen Sinker und auf die andere Seite der Spaghetti einen Carptrack Pop Up gleicher Größe. Diese Pop Ups bestehen zum größten Teil aus dem original Carptrack Sinker Mix. Und siehe da, es funktionierte und zwar hervorragend! Wie ein langsam gleitender Fallschirmspringer sank „die Idee“ zum Boden.
Super aufrecht blieb der Pop Up oben stehen und das 3 Tage lang, dann kescherte ich die Köder ab, denn sie hätten sicherlich noch 3 weitere Tage an Ort und Stelle verweilt.
Bereits nach rel. kurzer Zeit saugte die Spaghetti Wasser auf und wurde weich, sorgte aber dennoch nicht dafür dass der Pop Up sank oder abriss – prima!
Ich stellte mir vor wie beim Angeln auf dem Kraut die Pop Ups standen. Durch das geringe Eigengewicht der Kombination „Sinker-Spaghetti-Pop Up“ würden sogar noch mehr Sinker an den Krautkronen hängen bleiben. Die meisten jedoch würden wie geplant durch das Kraut sinken und an der Spaghettispitze der Pop Up an den Krautkronen „winken“.
Bei der WCC hatte ich für meine 2 ersten Spots voll auf „Spaghetti-Pop“, wie ich es inzwischen nenne, gesetzt.
Alles war fertig doch der Startschuss noch nicht gefallen, als es plötzlich zu Regnen anfing. Und es kam wie es kommen musste. Die Spaghettis wurden weich ehe ich sie ins Wasser zum Füttern werfen konnte. Viele zerbrachen anschließend beim Füttern, manche blieben heil.
Der Platz lief nicht, ich wechselte später Location und Strategie…
Der Spaghetti-Pop jedoch ist nicht aus meinem Sinn! Jetzt ist es Herbst und ich sitze an einem 800 ha Schlammgewässer… Doch das nächste Frühjahr kommt bestimmt.
Eure Erfahrung – Euer Feedback sind gefragt!
Bevor ich alleine eine eventuell bahnbrechende Futtertaktik in krautreichen Gewässern abchecke an denen ich gar nicht so oft fische und es dadurch entsprechend lange dauern würde, frage ich in die Runde ob nicht wir gemeinsam unsere Erfahrungen mit Spaghetti-Pop hier im iBlog austauschen sollten?
Ich würde mich freuen…
Viel Erfolg allen die jetzt noch auf der Jagd sind!
Max Nollert
AND THE WINNER IS…
Wir erhielten viele verrückte Ideen von Euch doch nur zwei kamen in die nähere Auswahl.
Der Gewinner, den ihr im Video erfahrt, schrieb uns folgende Erklärung:
„Ich kann mir vorstellen dass ihr auf dem Kraut geflavorte Popups anbieten wolltet und einfach einen boilie mit einem popup mit Spagetti verbunden habt. Somit steht der Boilie am Grund und der Popup 20-30 cm drüber, also knapp über dem Kraut. Würde mich interessieren wie das unter Wasser wirklich aussieht, vor allem nach mehreren Stunden. Werde ich kommendes Jahr mal ertauchen. Grüße, Giulio“
Damit liegst du verdammt richtig!
Wir gratulieren Dir zu 5 kg Uncle Bait „The Boilie“ in der gerade frisch produzierten und neuen Größe 16 mm!
Zusätzlich legen wir Dir 40g Uncle Bait „The Pop Up“ in 16 dazu und den neuen Uncle Bait „The Amino Dip“.
Zu guter Letzt ein paar Auszüge anderer Antworten:
„Ich denke einfach zum Tunken in den Dipp, dann werden sie zum trocknen hingelegt. So ist der Klicker schön ummantelt.“
„Meine Idee dieser „Gebilde“ auf dem Foto, auf dem die Boilies auf Schaschlikspieße aufgespießt sind ist, dass man Versucht den Boilie wie natürliche Nahrung aussehen zu lassen. Es sieht aus wie eine Kirsche am Ast. Außerdem muss sich der Karpfen länger mit einem einzelnen Boilie beschäftigen, da er ihn erst von Schaschlikspieß lösen muss. Dadurch wir das Interesse am Köder noch größer, der Fisch wird am Platz gehalten, er verliert die Lust an dem Köder nicht und es wird nicht all zu viel Futter benötigt.“
„boilies auf spaghetti aufgezogen – die bleiben eine zeit lang zusammen. Die Fische schöpfen bei deinen Schneemännern oder doppelten Ködern weniger verdacht, wenn die schon Bekanntschaft mit ähnlichen Kombinationen in der Nähe deines Hakenköders gemacht haben. Stimmts ha?
ich bin student hab kein geld und brauch die kugeln!!“
„Ich glaube, diese Taktik hast du deswegen gewählt, damit deine Boilies beim anfüttern nicht im Boden versinken. Ich glaube, da der See auf einem Vulkangebiet liegt, dass der Boden ziemlich sandig bzw. weich ist.
Wäre meine Vermutung.“
„Da die einzelnen Boilies mit kleinen Stecken verbunden sind, benutzt Ihr die, damit sich Eure Montagen am Futterplatz nicht im Kraut verwickelt.
Also das „komische Gebilde“ wird hineingeschmissen und drückt das Gras auf den Boden, so dass sich eure Montagen nicht im Kraut verwickeln.“
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